Barockgarten Großsedlitz

Nur 20 Kilometer vom Dresdner Stadtzentrum entfernt liegt einer der schönsten Gärten Sachsens: der Barockgarten Großsedlitz. Mit seinen breiten Treppenanlagen, exotischen Pflanzen, zahlreichen Wasserspielen und mehr als 60 barocken Sandsteinskulpturen lädt die Anlage zum Flanieren und Verweilen ein.

Der Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth kaufte das abgebrannte Rittergut Sedlitz im Jahr 1719 und plante hier einen repräsentativen Landsitz. Den Auftrag für die Umgestaltung erhielt Johann Christoph Knöffel. Geschickt das hügelige Gelände nutzend, entstanden durch den Bau von Stützmauern, Sandsteinbalustraden und Treppen mehrere Gartenterrassen. Von ihnen öffnen sich Blicke in das Elbtal mit den Weinhängen in Pillnitz und die Ausläufer des Osterzgebirges. Anstelle des Gutshauses entstand zunächst ein Landschloss – die Friedrichsburg. Sie bildete den Endpunkt einer von Dresden nach Großsedlitz führenden, neu angelegten Lindenallee. 1723 kaufte August der Starke das Anwesen. Er hatte Großes vor, wollte sogar ein Schloss errichten, aber seine Umbau- und Erweiterungspläne sind nur zum Teil umgesetzt worden. Nichtdestotrotz gehörte die Anlage im Barock zu den wichtigsten Festorten des sächsischen Hofes. Eine besondere Rolle spielte das jährlich stattfindende Fest des polnischen Weißen Adlerordens.
Später diente der abseits der Dresdner Residenz gelegene Garten den Wettinern als Sommeraufenthaltsort. Ausgestattet mit Sandsteinfiguren, fantasievollen Wasserspielen, zahlreichen Orangenbäumchen und historischen Gehölzbeständen, bewahrt der Großsedlitzer Park bis heute seinen höfischen Charakter und stellt – wenn auch unvollendet − ein barockes Gartenkunstwerk von europäischem Rang dar.