Colditz

Schloss Colditz

Schloss Colditz ist ein Kuriosum der Kulturgeschichte.

Einst eine Reichsburg, später als Jagdschloss sächsischer Herrscher und Witwensitz vieler Kurfürstinnen war das große Schloss mit kostbarem Interieur ausgestattet und mit prächtigen Gartenanlagen umgeben.

Im frühen 19. Jahrhundert zieht in die alten Mauern eine Irrenanstalt ein, welche die Kranken nicht mehr verwahrt, sondern zu behandeln versucht – ein Novum in Sachsen.

1940 wird das Schloss zum Offiziersgefangenenlager Oflag IV C umgenutzt. Hier werden Prominente und Mehrfachausbrecher gefangen gehalten – Mitglieder des britischen Hochadels und hohe Offiziere der westeuropäischen Alliierten. Sie unternehmen eine Fülle kreativer Fluchtversuche, deren Spuren noch an vielen Stellen im Schloss zu besichtigen sind. Die Abenteuer dieser Männer sind heute Legenden der Militärgeschichte.

In DDR-Zeiten wurde das Schloss zum Krankenhaus und Pflegeheim. Heute beherbergt es im vorderen Schlosshof eine Jugendherberge und die Sächsische Landesmusikakademie. Die herrschaftlichen Gebäude des hinteren Hofes sollen in den nächsten Jahren zum Museum ausgebaut werden.

Die Nutzung als Kriegsgefangenenlager und dessen dem deutschen Publikum oftmals sonderbar erscheinender Bekanntheitsgrad in Großbritannien beschert dem Schloss viele internationale Gäste.