Vonderau Museum

VONDERAU MUSEUM FULDA

Das Vonderau Museum Fulda verdankt seine Gründung im Jahr 1875 einer privaten Stiftung. Benannt wurde es nach Joseph Vonderau, der als Lehrer und Heimatforscher bei Ausgrabungen zahlreiche Objekte aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit entdeckte. Heute beherbergt das Museum drei Dauerausstellungen mit regionaler Ausrichtung zur Kulturgeschichte, Naturkunde, Malerei und Skulptur sowie ein Planetarium. Untergebracht ist es in einer seit dem späten 16. Jahrhundert errichteten Vierflügelanlage, die ursprünglich als Päpstliches Seminar und Jesuitenschule diente. Mit fast 4000 m² Ausstellungsfläche ist
das Vonderau Museum das größte Museum zwischen Kassel und Frankfurt, das zielgruppengerechte Führungen, MuseumsGespräche, Vorführungen und Workshops anbietet. Außerdem werden regelmäßig Sonderausstellungen aus allen Bereichen präsentiert.
Archäologische Funde veranschaulichen zusammen mit Modellen und Rekonstruktionen von Grabanlagen die einzelnen Kulturepochen von der Steinzeit bis zur Eisenzeit. Die Gründung des Benediktinerklosters im Jahr 744 bildet den Anfang der stadtgeschichtlichen Abteilung.
In dieser werden die Bedeutung der Abtei, die Entwicklung der Stadt, die Säkularisation, die napoleonische Ära und die Zeit der Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Hessen erläutert.
Unter den Exponaten sind besonders das Münzkabinett sowie Fuldaer Fayencen und Porzellan zu erwähnen. Einen Eindruck von der bürgerlichen Wohnkultur im Barock, Biedermeier, Historismus und Jugendstil vermitteln vier eingerichtete Zimmer. Weitere Ausstellungsthemen sind das öffentliche Leben im 19. Jahrhundert, die Textil-, Metall- und Wachsfabrikation, die Gummiwerke sowie die Kleinwagenherstellung („Fulda-Mobil“) seit 1949. Außerdem ist die Ladeneinrichtung der „Drogerie zum Krokodil“ von 1913 zu besichtigen.
Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Malerei und Skulptur des Fuldaer Raumes. Hier sind Werke des Hofmalers Johann Andreas Herrlein (1723–1796), der Rhöner Landschaftsmaler seit dem späten 19. Jahrhundert zu sehen sowie Werke des Jungen Kunstkreises Fulda (JuKu), der sich von 1958 bis 1973 intensiv mit der Kunst der Nachkriegsmoderne auseinandersetzte. Ein Lapidarium mit Bauschmuck, Flurdenkmalen und Grabmalen befindet sich im Erdgeschoss. In der naturkundlichen Abteilung vermitteln naturnah gestaltete Dioramen einen Überblick über die charakteristische Tier- und Pflanzenwelt Osthessens in der Vergangenheit und Gegenwart. Geologische Aspekte werden mit Hilfe von Modellen, Fossilien, Gesteinen und Bodenschätzen dargestellt.
Das Klein-Planetarium mit 35 Sitzplätzen, das mit seiner Fulldome-Video-Projektion zu den modernsten in Deutschland zählt, ergänzt mit seinen regelmäßigen Vorführungen das Museumsangebot.